Leserbrief Irmgard Hilgensloh an die WN

Land hält am Ausbau der B51 fest

Lange ist es her, als ich in der Studentenzeit kirchliche Förderung genießen durfte, auch wohl, weil man mir zutraute, mich für den Erhalt der Schöpfung zu engagieren. Das verpflichtet und prägt ein Leben lang und so kann ich nicht anders, als weiterhin die natürlichen Ressourcen zu verteidigen.

Parteipolitisch fühle ich mich dabei gerade auf einem Irrweg, denn die Stellungnahme des NRW Verkehrsministers zu der Notwendigkeit dieses flächenverbrauchenden, das Landschaftsbild zerstörenden Straßenbaus muss ich in ihrer mir oberflächlich, plump und damit unsachlichen  erscheinenden Art als beleidigend empfinden.

Mit wem spricht man als Regierung transparent und ergebnisoffen?

Wo bleiben die Reaktionen von Seiten der Düsseldorfer Macht auf die inzwischen mehrheitlichen Ablehnungen des Projektes durch die ja auch demokratisch gewählten Räte entlang der Plantrasse?

Welche konkreten wirtschaftlichen Abhängigkeiten zwischen Münster und Bielefeld sind mit dem notorisch wiederholten Argument gemeint?

Wo bleibt die zur Aktualisierung erforderliche Hinterfragung des Verkehrsgutachtens? Dieses führt  Begründungen aus angenommenen Zahlen der Zukunft herbei, kann aber den geradezu historischen Einfluss aus der schrecklichen Coronazeit natürlich noch gar nicht berücksichtigen.

Ich kann es einfach nicht glauben; soll denn im Jahre 2020 „schneller- weiter- höher“ immer noch die Zukunftsidee unserer Gesellschaft sein?

Irmgard Hilgensloh, Münster