Kommunalumfrage 2020 über Innenstädte und Zentren liegen vor

Ministerin Scharrenbach: Innenstädte der Zukunft – Sauberkeit und Sicherheit werden wichtiger als die Erreichbarkeit mit dem Auto

4. Dezember 202

Ergebnisse der Kommunalumfrage 2020 über Innenstädte und Zentren liegen vor

Im Sommer 2020 startete das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen unter den 396 Städten und Gemeinden eine Kommunalumfrage über die Zukunft der Innenstädte und Zentren.

Die Kommunalumfrage wurde im Auftrag des Ministeriums vom ILS – Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung – des Landes Nordrhein-Westfalen durchgeführt.

„Innenstädte und Zentren sind das Gesicht, sind das Herz unserer Städte und Gemeinden. Dieses Gesicht wird sich zukünftig verändern. Die Marktplätze des 21. Jahrhundert werden mehr als Einzelhandel sein. Sie werden vermehrt auch Zentren der Begegnung, der Gastronomie und der Naherholung.”, erklärt die Ministerin Ina Scharrenbach.

Dabei wird die Erreichbarkeit der City mit dem öffentlichen Nahverkehr einen „sprunghaften Bedeutungsgewinn” erfahren, stellte das landeseigene Institut für Landes- und Stadtentwicklungsforschung (ILS) fest.

Die Auto-Erreichbarkeit der Innenstädte werde an Relevanz verlieren, nicht nur in den Großstädten. Laut den Umfrageergebnissen rechnet das Düsseldorfer Ministerium damit, dass die wachsende Bedeutung des öffentlichen Verkehrs mit 76 Prozent und die der Nahmobilität mit 90 Prozent in den politischen Diskussionen und Zukunftsgestaltungen auf den lokalen Ebenen künftig eine weitaus entscheidendere Rolle spielen werden als heute noch.

Das Resümee des ILS: Die Kommunen des Landes erwarten einen „Paradigmenwechsel”: „Für die Zukunft ergibt sich eine höhere Bewertung für die komfortable An- und Abreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln als mit dem motorisierten Individualverkehr.” Das gelte nicht nur für Großstädte, sondern auch für größere und kleinere Mittelstädte.

Auffällig sei die große Aktualität von Verkehrs- und Mobilitätskonzepten, die sich in nahezu der Hälfte der Kommunen in Planung befinden. Zudem habe etwa jede fünfte Kommune angegeben, dass die Erstellung eines solchen Konzepts diskutiert wird. Diese Ergebnisse würden zum Bedeutungswandel in Richtung Multimodalität passen. Die Kombination mehrerer Verkehrsangebote, die derzeit gerade mit einer Bedeutung von fünf Prozent kaum eine Rolle spielt, würden zukünftig mit 42 Prozent sehr hoch eingeschätzt.