Am 30.06.2022 fand nach langer Zeit endlich wieder eine Mitgliederversammlung der Bürgerinitiative B51 Telgte e. V. statt.
Es standen die Vorstandswahlen auf dem Programm. Einstimmig wurde der neue (wie fast der alte) Vorstand mit seiner neuen stellvertretenden Vorsitzenden Ulla Woltering gewählt.
Ferner wurde der Jahresbeitrag reduziert. Er beträgt für jedes Mitglied nur noch 10 €. Genau wie zuvor ist dieser Beitrag auch für eine komplette Familie gültig, von der jedes einzelne Familienmitglied eigenständiges Mitglied im Verein sein kann. Schüler:innen, Studierende und Senior:innen sind weiterhin beitragsfrei.
Dieser neue Jahresbeitrag wurde u. A. beschlossen, um möglichst allen an diesem Projekt Interessierten und Engagierten den Weg zu einer Mitgliedschaft zu erleichtern, vor allem unter dem Aspekt steigender Preise in fast allen Lebensbereichen. Auch wir sind uns im Klaren darüber, dass momentan wesentlich bedeutendere Probleme im Land und auch weltweit vorhanden sind als der geplante Ausbau der B51 zwischen Münster und Telgte. Jedoch sind wir auch der Meinung, dass in der momentanen Krisensituation der Blick auf den globalen Klimawandel mit seinen verheerenden Folgen für Mensch, Tier und Natur und auch der Blick auf unsere Heimat und unsere Traditionen nicht vergessen oder sogar als lästig bzw. fehl am Platze empfunden werden sollte. Wir hier vor Ort können am besten auch hier vor Ort unsere Überzeugungen vorleben und versuchen umzusetzen. Unser Engagement kann wie ein Schneeballsystem immer größere Kreise ziehen und andere Menschen, Kommunen oder sogar Bezirke motivieren und mit auf unseren Weg nehmen und damit letztendlich auch eine Krisensituation wie die jetzige gar nicht erst aufkommen lassen. – Ich gebe zu, der Bogen ist hier reichlich weit gespannt von mir, aber doch auch mit etwas gutem Willen irgendwie schlüssig – hoffe ich zumindest.
Von daher werden wir auch unter der jetzigen Situation – mit dem so nahen Krieg und der damit verbundenen Unsicherheit in der Versorgung, mit steigenden Preisen und einer allgegenwärtigen Angst vor einer weiteren Eskalation – unser Engagement verfolgen.
Unterstützung bei unserem Bemühen bekommen wir momentan auch von ganz anderer Seite, objektiv und absichtslos. Das Verwaltungsgericht in Münster hat den Prozessionsweg mit den ihn säumenden Bäumen als wichtig für das geschichtliche Gedächtnis der Bevölkerung und damit als denkmalschutzwürdig anerkannt. Der Prozessionsweg verkörpert in den Augen des Gerichtes die Erinnerung an unsere Vergangenheit! Ist das nicht großartig? Auch wir als Bürgerinitiative sehen genauso schon lange diesen Weg – als Bindeglied zwischen Vergangenheit und Zukunft, als unabdingbar erhaltenswertes Natur- und Kulturgut.
Der Prozessionsweg muss bleiben, die Planungen für den vierspurigen Ausbau mit der damit einhergehenden Vernichtung dieses geschichtsträchtigen Weges müssen endlich ad acta gelegt werden!
So sieht es ein Großteil der Zivilgesellschaft und der Politik vor Ort und überregional. Und dass dieser Prozessionsweg mit seinen Bäumen und Bildstöcken auch seine gerichtlich festgestellte Daseinsberechtigung hat, haben wir nun auch noch schwarz auf weiß!
Liebe Mitglieder, liebe Interessierte, liebe Engagierte,
wir erfahren fast überall viel Anerkennung, viel Zuspruch, viel Zustimmung und nun auch noch diese Unterstützung von Seiten des Verwaltungsgerichtes. Doch Obacht, wir sind noch nicht im grünen Bereich und können uns noch lange nicht ganz gechillt auf die faule Haut legen. Straßen.NRW hat (wie auch nicht anders zu erwarten war) Berufung gegen das Urteil eingereicht. Und auch dieses Urteil ist nicht das Ende der Planungen und des geplanten Ausbaus, falls es in der nächst höheren Instanz bestätigt werden sollte! Es ist ein weiterer Stolperstein für die Planenden, aber nicht das „Aus“.
Auch in der Ägide des NRW-Verkehrsministeriums unter dem neuen Minister Oliver Krischer steht das Gesamt-Projekt Ausbau der B51 und Neubau der B64n zwischen Münster und Rheda-Wiedenbrück immer noch im vordringlichen Bedarf und kann letztendlich nur in Berlin begraben werden.
Daher unser eindringlicher Appell an euch alle, an Sie alle:
Bitte bleibt/bleiben Sie uns weiterhin gesonnen und unterstützt/unterstützen unsere Arbeit – sei es durch Mundpropaganda und Aufforderung zur Mitgliedschaft von Freund:innen, Verwandten oder Nachbarn. Denn je mehr wir sind, desto besser werden wir gehört!
Mit herzlichen Grüßen
Maria Odenthal-Schnittler
1. Vorsitzende