Telgte und umliegende Gemeinden rufen den Klimanotstand aus!

Leserbrief aus den Westfälischen Nachrichten vom 03.06.2019:

Telgte und umliegende Gemeinden rufen den Klimanotstand aus, man müsse sich mehr Gedanken um den CO2 Fußabdruck machen.

Und was soll passieren? Öffentliche Gebäude können energetisch saniert werden, es soll Beratungen zu Solarenergie und Elektromobilität geben, große Flächen sollen mit Blühwiesen aufgewertet werden. Derweil sehen wir recht tatenlos zu wie uns DER CO2 Fußabdruck von Münster nach Rheda direkt vor die Haustür gebaut werden soll. Der 4-spurige Ausbau der B51/B64 ist eine echte Abwertung von großen Landschaftsflächen auf ca. 50 km.

Es wird suggeriert, dass wir schneller in unserem eigenen PKW zur Arbeit kommen. Wenn aber die Verkehrszahlen nach dem kompletten 4-spurigen Ausbau der B51 und B64 von derzeit ca. 18.000 KFZ/Tag (LKW 1400/Tag) auf die prognostizierten 27.000 – 29.000 KZF/Tag (LKW 3.000 – 4.000) ansteigen, werden wir 2-spurig statt 1-spurig im Stau stehen. Warum sollte man in Zeiten des ausgerufenen Klimanotstandes viel Geld investieren, um für den Straßenverkehr und insbesondere für den Schwerlastverkehr noch größere Flächen bereitzuhalten?

Wie groß und irreversibel ein solcher Fußabdruck sein wird, kann man derzeit sehr gut am Ausbau der Umgehungsstraße in Münster sehen. Wollen wir das? Sollen die vielen alten Bäume entlang der B51 (und später auch unser Fußballstadion) einer grauen lauten Straße zum Opfer fallen? Sollte man nicht in besseren ÖPNV investieren? In eine bessere Taktung, die es attraktiver macht per Bahn oder Bus nach Münster zu fahren?

Der Ausbau ist nicht kommunale Sache, aber wir werden in Telgte und allen folgenden Gemeinden bis Rheda die Folgen von Hr. MdB Sendkers Straßenbautraum tragen. Die geplante Ost-West Tangente wird der Industrie und dem Schwerverkehr zugutekommen und unser schönes Telgte wird davon nur den Lärm und die Abgase haben.

Mit dieser Straße wird ein messbarer Klimanotstand für Telgte kommen…

 

Dr. Ines Wienker