Radtour Besichtigung Baustelle Umgehungsstr. Münster

Achtung…Hingeschaut: So sieht es aus, wenn Straßen NRW in die Landschaft eingreift.

An einem herrlichen frühlingshaften Februar Sonntag machte sich eine kleine Gruppe der Bürgerinitiative auf den Weg, um Bilder einzufangen von der Baustelle „Ausbau und Neubau der Umgehungsstraße MünsterB51/B481n.“

Zur besseren Orientierung findet ihr hier  auch Auszüge aus einem Flyer von Straßen NRW aus dem Jahr 2015.

Die eigenen Bilder wurden aufgenommen zwischen Umgehungsstraße/Warendorfer Straße/  Coppenrathsweg/Dingstiege und Dyckburgstraße .Luftbilder wurden freundlicher Weise von Carsten W. zur Verfügung gestellt.

Schon alltägliche Fahrten über Warendorfer Straße und Umgehungsstraße lassen den Gigantismus dieses Straßenbaus erahnen. Und so sieht es allenthalben wohl aus, wenn Straßen NRW Großprojekte umsetzt.

Den massiven Umfang des Eingriffs in Natur und Landschaftsraum erkennt man aber erst in seinem erschlagenden Ausmaß, wenn man die Baustelle mit dem Rad und zu Fuß erkundet.

Das haben wir, Thomas, Ute, Heinz-Hermann und Irmgard gemacht und es hat uns keinesfalls beruhigen können.

Wir sind entsetzt, welche Betonbauwerke in der Landschaft erwachsen, welche Abholzungen passieren, welche Flächen unter Teer verschwinden.

Die von uns besichtigte Maßnahme ist lange planfestgestellt, sie ist im Grundsatz zum Beispiel zur Entlastung des Ortsteils Handorf durch die Anbindung der Umgehungsstraße an den Schifffahrter Damm zu begrüßen. Die Art und Weise und das Ausmaß bleiben fraglich.

Ein Besuch lohnt sich jedenfalls jetzt und in Zukunft immer wieder bis zur Fertigstellung. Denn: Es schärft den Blick für den weiter beabsichtigten Ausbau Richtung Telgte nach Bundesverkehrswegeplan.

Im besichtigten Abschnitt liegt die Entscheidung in der Vergangenheit. Für den Weiterbau Richtung Telgte geht es um die Zukunft.

In Zeiten der Verkehrswende, in Zeiten des Klimawandels und der verpflichtenden CO2 Einsparung spätestens nach Paris dürfen wir nur noch absolut unverzichtbare weitere Eingriffe verantworten. Sonntagsbekenntnisse reichen nicht mehr.

Eingriff in die Landschaft, Verbrauch von Fläche muss absolut begründet sein.

Zwischen Handorf und Telgte gibt es keine belastbare Begründung für vierspurigen Ausbau mit all seinen Konsequenzen wie Abschneiden des Hinterlandes und Ausbremsen der direkten Anlieger inklusiv des landwirtschaftlichen Verkehrs.

So darf nicht weitergemacht werden. Echte Zukunftsverantwortung sieht anders aus.

Wir schlagen vor: Schaut es euch selbst an.

Irmgard H. März 2019