Persönliche Stellungnahme Bürgermeister Wolfgang Pieper

Anlässlich des Treffens der Bürgerinitiativen am 05.07.2019 in Warendorf erreichte uns die folgende persönliche Stellungnahme des Telgter Bürgermeisters, Wolfgang Pieper: 

 

„Persönliche Stellungnahme Bürgermeister Wolfgang Pieper, Stadt Telgte zu den Ausbauplänen für die B 51/64

– für das Treffen der Bürgerinitiativen am 05.07.22019 in Warendorf –

Da ich an der Zusammenkunft von Bürgerinitiativen, Grundstücksbetroffenen und politischen Vertreterinnen und Vertretern am 5. Juli 2019 in Warendorf zum Thema Ausbaupläne für die B 51/64 leider nicht teilnehmen kann, möchte ich auf diesem Wege meine persönliche Meinung dazu übermitteln:

In den Kanon von Maßnahmen, dem Klimawandel gezielt und wirksam entgegen zu treten, gehört ganz zentral die Frage unserer heutigen und unserer künftigen Mobilität. Ein Ausbaukonzept für eine Bundesstraße, das einseitig und auf Jahrzehnte die Infrastruktur für den motorisierten Individualverkehr und den Transport von Waren zementiert, ist vor diesem Hintergrund nicht zukunftsorientiert.

Zur Frage der Ortsumfahrungen der betroffenen Kommunen entlang der B 64 muss die politische Meinungsbildung jeweils vor Ort erfolgen. Für den geplanten Ausbau der B 51/64 auf dem Abschnitt von Münster-Handorf bis Telgte-Münstertor möchte ich aber ausdrücklich feststellen, dass dieser selbst bei Anerkennung positiver Wirkungen von Ortsumfahrungen keinen Sinn macht. Die Verkehrsbelastung auf diesem Abschnitt entspricht bei Weitem nicht den bisher prognostizierten Zahlen, sie ist vergleichsweise erträglich und kann durch intelligente punktuelle Maßnahmen sicherlich entschärft werden.

Der Verbrauch von Fläche und Landschaft, die Beseitigung einer weitgehend erhaltenen doppelreihigen Allee entlang dem Alten Prozessionsweg und die enormen Kosten stehen in keinem sinnvollen Verhältnis zur Wirkung des Ausbaus. Die Realisierung eines Halbstundentaktes auf der Schiene, eine Verdichtung der Busverbindungen, der Ausbau von Velorouten und nicht zuletzt eine intelligente Steuerung und Vernetzung von Mobilitätsbedarfen sind dagegen zukunftsgerichtet und sinnvoll, und sie machen die Ausbaupläne auf dem genannten Abschnitt der B 51/64 überflüssig.“