Leserbrief von Doris und Peter Albrecht in den Westfälischen Nachrichten vom 17.06.2019:
Die B 51 wird schon sehr bald vierspurig ausgebaut werden, das hat jeder Telgter wohl schon mitbekommen. Man nimmt es zur Kenntnis und denkt sich nichts oder vielleicht: “Ah, prima – steh‘ ich nicht mehr im Stau mit meinem Auto!”
Bei uns hat sich das Denken gerade drastisch geändert, weil wir uns ein wenig weiter informiert haben, wie das ganze wohl umgesetzt werden könnte.
Und nun sind wir wirklich sehr erschrocken über die Planungen: 4-spuriger Ausbau zwischen Telgte und Münster (Autobahn ähnlich), über 300 Bäume an dem jetzigen Prozessionsweg werden gefällt, der Prozessionsweg (bisher unter Denkmalschutz) existiert dann nicht mehr und große Kreuzungsbauwerke mit Brücken und Unterführungen werden entstehen.
Wenn man sich die 4-spurige Umgehungsstraße in Münster anschaut, bekommt man einen ganz guten Eindruck wie es aussehen wird.
Das Verkehrskonzept ist Jahrzente alt und soll nun umgesetzt werden. Anfang der 90er Jahre konkretisierten sich die Planungen für den vierstreifigen Ausbau der B 51. Vor fast 30 Jahren! Es ist zu hinterfragen, ob aus heutiger Sicht ein derartiger Ausbau zielführend ist, oder ob es ökologisch vertretbare und weniger aufwändige Möglichkeiten gibt, den Verkehrsfluss zu verbessern (z. B. Optimierung der Kreuzung Handorfer Bahnhof – das aktuelle Nadelöhr auf dieser Strecke).
Es ist ein Fakt, dass schnellstraßenähnlich ausgebaute Strecken den Verkehr anziehen und somit also noch mehr Verkehr produziert wird. Wollen wir das? Oder wäre es sinnvoller, mehr Energie in alternative Verkehrskonzepte zu stecken (Schnellradwege, Bus, Bahn)?
Wir bitten alle Telgter, sich gut zu informieren, zum Beispiel bei der Infoveranstaltung Straßen.NRW am Mittwoch, den 10.07.2019 um 18 Uhr im Bürgerhaus Telgte und sich unbedingt zu positionieren, denn, wie ein kluger junger Mann auf der Veranstaltung der BI-B51-Telgte am letzten Donnerstag gesagt hat: “Auch ein Beschluss ist nichts anderes als eine Verhandlungsbasis.” Wir brauchen jetzt nicht nur ein Bewusstsein, sondern viel Aktivität, um dieses Wahnsinns-Verkehrskonzept aus den 90ern zu stoppen!
Doris und Peter Albrecht, Telgte