Mantra der Alternativlosigkeit
In Münster, in Handorf und allen Medien stellen Straßen.NRW und das Verkehrsministerium die Alternativlosigkeit und „den Auftrag“ für den Ausbau der B51 in den Vordergrund, um klarzumachen, dass Einspruch zwecklos ist. Das Verkehrsministerium stellt sich in Handorf als Macher hin. Endlich wird umgesetzt. Wer das nicht versteht, stecke den Kopf in den Sand.
Der Bau ist sogar so alternativlos, das Straßen.NRW weder Aussagen zu Kosten oder Zeitplan machen kann. Wie alternativlos muss etwas sein, dass es wohl beliebig teuer werden darf? Wie kann das Verkehrsministerium von verantwortungsvollem Umgang mit Steuergeldern sprechen, wenn anstatt einer Zahl die Aussage “Können wir noch nicht sagen.“ bei Projektvorstellung im Raum steht?
Busverkehre, Wege für landwirtschaftlichen Verkehr und Fahrradrouten, Ausgleichsflächen, Übergänge in Form von Brücken etc. können nicht konkret mit Ort und Größe benannt werden. Aber die Bürger könnten Ideen liefern. Die Bürgerbeteiligung ist hier eher das Auffordern am Grab der eigenen Umgebung mitzuschaufeln. Hier wird nach dem Motto erst schießen, dann fragen in welcher Farbe der Sarg für unsere Umwelt in die Erde gelassen werden soll, gehandelt.
Jeder kann auf den Seiten der BAST, Zählstelle 5330 Telgte, nachlesen, dass die seit Jahren wachsenden Oberzentren Münster und Bielefeld immer weniger Verkehr in Richtung Münster und umgekehrt erzeugen. Das braucht man nicht alternativlos 4-spurig verbinden.
Jeder kann kritische Fragen stellen und Alternativen vorschlagen. Sie sind vorhanden. Gesetze und damit „ der Auftrag“ sind nicht alternativlos. Sie können geändert werden, wenn die politischen Vertreter lokal, regional und bis nach Berlin merken, dass Alternativen zu dieser Maßnahme gefordert werden. Im Stadtplanungsausschuss in Münster war das „Buh“ von Ausschußmitgliedern aller Parteien genauso laut zu hören wie in Handorf von allen teilnehmenden Betroffenen.
Michael Pohl