Leserbrief Dirk Pahlsmeier vom 05.07.2019 an die WN

Ausbaupläne B 51 zwischen Münster und Telgte
Nichts ist alternativlos!

In der offenen Sitzung des Rates der Stadt Münster und in den Info-Veranstaltungen präsentieren die Vertreter von Straßen.NRW und der Landesregierung ihre Planungen zum 4spurigen Ausbau der B 51 zwischen Münster und Telgte als „alternativlos“ und unabwendbar.

Ich möchte alle Bürger auffordern, zu der Info-Veranstaltung am Mittwoch, 10. Juli 2019 um 18.00 Uhr im Bürgerhaus Telgte, zu kommen. Lassen Sie sich nichts vormachen! Auch die Wiederaufbereitungsanlage in Wackersdorf und die Abholzung des Hambacher Forstes galten als alternativlos und unabwendbar. Es ist noch nicht zu spät, diese 35 Jahre alten Planungen zu stoppen.

Den Stau, der sich auf dieser Strecke auf die Rush-Hour morgens und abends beschränkt, kann man einfacher, kostengünstiger und umweltfreundlicher beseitigen.

Immer wieder sprechen die Befürworter dieses Mammutprojektes von steigenden Verkehrszahlen. Auf Nachfrage, wie sie zu diesen Zahlen kommen, zitieren sie ein Gutachten, das in einem anerkannten Verfahren erstellt und nicht anzuzweifeln sei.

Eine automatische Zählstelle kurz hinter der Einfahrt zum Waldfriedhof Lauheide (von Telgte aus gesehen) liefert seit Jahren verlässliche Zahlen. Der Verkehr hat von 2007 bis 2017 von 22.946 auf 19.773 Kfz abgenommen, minus 13 %. Diese Zahlen sind veröffentlicht von der Bundesanstalt für Straßenwesen, einsehbar für jeden, nicht interpretierbar. Wenn sich die Entwicklung so fortsetzt, haben wir dort im Jahr 2030 rund 15.000 Fahrzeuge und nicht die von Straßen.NRW prognostizierten 33.500.

Über Prognosen kann man trefflich streiten, über die tatsächlich ermittelten Zahlen der Vergangenheit nicht. Trotzdem wird in der Öffentlichkeit immer wieder von steigenden Verkehrszahlen in den vergangenen Jahren gesprochen. Wenn man es oft genug wiederholt, glauben es die Bürger. Wer lesen kann, ist klar im Vorteil!

Dirk Pahlsmeier / 2019-07-05