Einfach ist einfach schwierig – zu den Lösungen von Straßen.NRW
Einfache Lösungen zu komplexen Fragen haben eine fatale Folge: komplexe Probleme. Ein Beispiel: für das Phänomen Stau sehe ich nur eine Lösung: Straßenbau. Dieser kostet Fläche, die der Natur und vor allem der Landwirtschaft fehlen werden. Dadurch steigen die Pachtpreise für Ackerflächen. Kleine landwirtschaftliche Betriebe können sich diese nicht mehr leisten und geben auf. Dadurch gibt es weniger regionale Produkte. Dadurch müssen mehr Waren extern gekauft werden. Dadurch entsteht mehr Verkehr. Dadurch werden 2030 wahrscheinlich wirklich 35.500 Fahrzeuge diese neu gebaute Straße nutzen, wie es der Landesbetrieb Straßenbau NRW in seiner unsäglichen Broschüre postuliert. Damit erreiche ich quasi eine Verdopplung der Fahrzeuge zum heutigen Stand und kann meine Straße nachträglich rechtfertigen.
Eine andere Idee wäre, ein Mobilitätsnetz zu planen, das diesen Ausbau überflüssig macht. Denn Fakt ist auch, dass viele Probleme, die dem Straßenbau folgen, nicht geklärt sind: Fahrten über Lauheide werden angedacht, Nebenstrecken aufgezeichnet, die der ökologische Berater von Straßen.NRW selber als „katastrophal“ bezeichnet. Merken Sie es? Es geht nicht nur um die Erweiterung einer Straße, sondern um die Lebensqualität unserer ganzen Region. Es sollte im Jahr 2020 auch nicht mehr um Straßenbau gehen, sondern um Mobilitätskonzepte. Es wird Zeit, den Auftrag der Behörde Straßen.NRW zu einem Mobilität.NRW zu verändern.
Daniela Kaminski
Galgheide 6
48291 Telgte