Katz-und-Maus-Spiel mit Straßen.NRW geht weiter.

Liebe Mitglieder, liebe Interessierte,

in unserer letzten Information zu dem Thema „neues Verkehrsgutachten“ haben wir unseren Brief an die Pressesprecherin Frau Beermann veröffentlicht. Bis heute Abend, Mittwoch, 10.02.2021 gegen 21.00 Uhr, ist keinerlei Antwort auf unsere Anfrage eingetroffen. Auch steht das neue Gutachten nicht auf der Website von Straßen.NRW. Ich war davon ausgegangen, dass wir den Aussagen von Frau Beermann als offizieller Pressesprecherin eines Landesbetriebes Glauben schenken können. Anscheinend liege ich da falsch.

Also geht wohl das „Katz-und-Maus-Spiel“ mit Straßen.NRW weiter. Obwohl der Begriff des Spiels diesem Zustand eigentlich gar nicht gerecht wird. Im Grunde genommen ist es ein sehr befremdliches, inkompetentes und auch juristisch auf dünnem Eis agierendes Verhalten des Landesbetriebes – in Analogie zur Kommunikationshaltung des Verkehrsministeriums unter Herrn Minister Wüst? Entwickelt sich das hier zu einem persönlichen Prestigeobjekt von Herrn Wüst nach dem Motto: „Denen zeige ich es…..“? Falls das tatsächlich der Fall sein sollte – und momentan deutet vieles darauf hin – dann macht mir das wirklich zutiefst Angst. Haben wir nicht größere Sorgen und globale Herausforderungen? Es geht um nicht mehr und nicht weniger als die enorme Reduktion des CO2-Ausstoßes im Verkehrssektor – nur so können wir, wenn überhaupt noch, die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen. Und da sind wir alle gefragt, bei jedem geplanten Straßenprojekt, bei jeder noch so kleinen Planung im Verkehrssektor! 

Das hiesige Projekt, der geplante Ausbau zur 4spurigkeit, zeigt den gefährlichen Weg der Verantwortlichen geradezu in Reinform: Vernichtung von Natur- und Kulturgütern, Zerstörung des Lebensraums von Tausenden kleiner und kleinster Organismen bei gleichzeitiger prognostizierter Zunahme des Autoverkehrs durch den Ausbau! Und zu allem Überfluss endet dieser geplante Ausbau direkt vor Telgte, und die Bundesstraße Richtung Warendorf geht munter 2spurig weiter. Da der vierspurige, autobahnähnliche Abschnitt auch nicht mehr für den landwirtschaftlichen Verkehr befahrbar sein wird, nimmt die Anzahl der Trecker und anderen schweren Gefährte sicherlich nach Ende der 4spurigkeit vermehrt zu – und hinter diesen langsam fahrenden Fahrzeugen werden die schnelleren und damit fast alle anderen Wagen dann hängen. Hoch lebe dann die so viel beschworene tolle Leistungsfähigkeit der neuen Verbindung zwischen den Oberzentren Münster und Bielefeld!

Nein, Herr Wüst, das „Ego“ sollte da aus dem Spiel bleiben – so viel erwarte ich von einem verantwortungsbewussten und souveränen Minister.  

Mit herzlichen Grüßen
Maria Odenthal-Schnittler
Bürgerinitiarive B51 Telgte e. V.