Belagerter Info-Stand der BI B51 Telgte
Viele Telgter nutzten das alternative Angebot vor der Tür
Nein, Straßen.NRW wollte sie nicht im Bürgerhaus dulden, daher meldete die BI ihren Informationsstand auf dem Platz vor dem Bürgerhaus an. Passend zur Veranstaltung hatte Fritz Adraans einen Autokorso aus 3.000 Matchboxautos geschaffen, der eine anschauliche Kulisse bot. Während drinnen die offiziellen Pläne vorgestellt wurden, nutzten viele Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, die Anliegen der Bürgerinititative kennenzulernen, Fragen zu stellen und ihrem Unmut Luft zu machen – oder auch nur selbige zu schnappen. Denn der überfüllte Saal machte es manchem schwer, stehend, lange und mit schlechter Luft den oft als langatmig und wiederholend empfundenen Beiträgen der Fachleute zu folgen.
Die BI zeigte sich gut aufgestellt: Der Renner war die „Ideentruhe“, in der Ideen zur Optimierung der 2-spurigen B51 gesammelt wurden. Wer keine Lust hat an der 4-Spurigkeit zu arbeiten, war hier richtig. Mehrere neue Mitglieder, 130 Einträge in den Newsletterverteiler, mehrere hundert meist nette Gespräche, auch Kritik, wenn auch wenig – so die Bilanz.
„Hauptanliegen,“ so die Beobachtung von Daniela Kaminski von der Bürgerinititative, „ist das Thema Ökologie in allen Facetten: das Verschwinden der Bäume, der Flächenfraß, die Zerstörung der Landschaft, die Bedrohung der Landwirtschaft – die Menschen sind sensibilisiert.“
Andere Mitglieder der BI waren im Saal, positionierten sich mit – auch mal provokanten – Beiträgen wie Werner Allemeyer, führten Gespräche und verfolgten die Arbeiten an den Tischen. Diese wirkten schon nahezu verwaist gegenüber der großen Anzahl an Teilnehmenden.
„Der Auftritt von Straßen.NRW ist schon verhaltener geworden,“ so die 1.Vorsitzende Maria Odenthal-Schnittler, die nahezu alle Veranstaltungen besucht hat. „Das Wort alternativlos“ haben sie offensichtlich gestrichen,“ bemerkt sie mit einem Augenzwinkern. Nachdem es erst hieß, es geht nur noch ums „Wie“ und nicht mehr ums „Ob“, heißt es nun, dass während der Planung Zahlen immer wieder aktualisiert werden und einfließen. „Eigentlich können wir Bürger selber dafür sorgen, dass die Straße unnötig wird,“ so Marion Walorski vom Vorstand. „Allerdings brauchen wir dann die Unterstützung der ÖPNV-Betriebe, damit die Angebote zum Umstieg auch attraktiv sind.“