Im Gespräch mit der CDU – BI B51 Telgte fragt nach

Foto: privat
von links nach rechts: Christof Boge, Irmgard Hilgensloh, Maria Odenthal-Schnittler, Ute Kutscher Große-Inkrott, Marion Walorski, Rainer Woltering, Susanne Schulze Bockeloh, Daniel Hagemeier

Zum zweiten Mal war der Kandidat der CDU und MdL  für den Kreis Warendorf, Daniel Hagemeier, zu Gast bei uns. Mit dabei war auch Christof Boge, Fraktionsvorsitzender der CDU Telgte.

Wir hatten auch Susanne Schulze Bockeloh, CDU-Mitglied im Rat der Stadt Münster und Vorsitzende des Landwirtschaftlichen Kreisverbandes Münster im WLV, zu diesem Treffen eingeladen, um vor allem auch die Sicht der Landwirtschaft zu erfahren.

Herr Hagemeier hatte sich zeitnah vor dem Gespräch sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene bei den entsprechenden Stellen über bestimmte Sachverhalte in diesem Bereich informiert. Noch einmal betonte er – wie schon bei seinem ersten Besuch bei uns – die rechtliche Situation bezüglich des geplanten Ausbaus: Rechtlich ist das Land nicht zuständig – wie der Name schon sagt, handelt es sich um eine Bundesstraße. Es läge in Verantwortung der Ampel in Berlin, den aktuellen Bundesverkehrswegeplan auf den Prüfstand zu stellen. Laut Aussage von Straßen.NRW gäbe es derzeit keine konkreten Planungen für Telgte, jedoch ständen weitere Verkehrszählungen aus.

„Sollten die Verkehrszahlen dann gesunken sein, muss die aktuelle Planung angepasst werden“, sagte Hagemeier. Damit ist er d’accord mit den Aussagen der Stadt Münster, die gerade ein neues Verkehrsgutachten auf den Weg gebracht hat, das unter einem erweiterten Prognosehorizont gerade den Abschnitt Münster – Telgte untersuchen soll. Das ist in unseren Augen vernünftig und zielorientiert.

Dazu Marion Walorski aus unserem Vorstands-Team: „Herr Hagemeier spricht sich für eine offene Herangehensweise von Landesseite an die Planungen aus – und damit in unseren Augen prinzipiell und nur mit anderen Worten für ein Moratorium bezüglich der Planungen.“

Hagemeier spricht kritisch die Historie der momentanen Situation an: „In den letzten Jahrzehnten ist unter verschiedenen Regierungen auf Bundes- und auch auf Landesebene die Infrastruktur vernachlässigt worden. Seit dem Regierungswechsel 2017 wurde wieder verstärkt investiert. Leider hat die Flutkatastrophe im vergangenen Sommer zusätzlich Straßen- und Verkehrsinfrastruktur beschädigt. Um mit den vorhandenen Mitteln zu wirtschaften, muss es zu einer Priorisierung im Ausgabensystem kommen. Das bedeutet, dass auch aufgrund der damit verbundenen finanziellen Situation gegenwärtig zu einem aktuellen Planfeststellungsverfahren keine Aussage getroffen werden kann.“

Einen weiteren entscheidenden Aspekt, der mit dem Ausbau und seinen notwendigen Nebenstraßen verbunden ist, brachten die beiden anwesenden Landwirtinnen zur Sprache: die Flächenvernichtung. Susanne Schulze Bockeloh: „Fläche ist nicht vermehrbar“! Einer der Kernsätze des Treffens in unseren Augen. Auch Landwirt Christof Boge sieht für die Landwirtschaft die noch vorliegenden Planungen als fraglich an und steht daher auch mit dem Landesbetrieb in Kontakt. „Mit Straßen.NRW ist zu sprechen. Auch Straßen.NRW hat schon eingesehen, dass die bisherigen Planungen nicht zu verwirklichen sind. Der Abschnitt der B51 auf Telgter Gebiet wurde auch schon aus den aktuellen Planungen herausgenommen.“

Einig waren sich alle Anwesenden, dass gerade der Landwirtschaft hier im Münsterland eine wesentliche und nicht zu unterschätzende Bedeutung zukommt. Und diese Bedeutung wird gerade durch den so beklemmend nahen und grausamen Krieg in Europa besonders hervorgehoben. So könnte die meist als selbstverständlich erachtete und nicht hinterfragte Ernährungssicherheit gar nicht mehr so selbstverständlich sein!

Welches Fazit ziehen wir? „Wir sind von den Aussagen von Herrn Hagemeier angetan und schätzen seine ehrlichen Worte. Er möchte die Menschen mitnehmen und hat versprochen, sich auf Minister:innenebene für ein Treffen mit den Bürgerinitiativen im Kreis einzusetzen. Wir nehmen ihn beim Wort.“