Gespräch mit Herrn Oberbürgermeister Lewe in Münster

Gute und zielführende Gespräche in heiterer Atmosphäre

 

Wenn alle Gespräche, die Mitglieder der BI B51 Telgte führen, in so entspannter, aber nichtsdestoweniger konzentrierter Atmosphäre laufen würden, dann wäre das BI-Leben wirklich angenehm!

Vier Mitglieder der BI waren am 16.9.2019 bei Herrn Oberbürgermeister Markus Lewe in Münster zu Gast. Die BI hatte um einen Gesprächstermin gebeten.

Herr Lewe machte zuerst deutlich klar, dass die Stadt Münster nicht Bauherr der Bundesstraße 51 ist und daher rechtlich keinen Einfluss auf die Baumaßnahmen hat. Er stellte dann klar und zügig die Verkehrslage der B51 und der gesamten Stadt Münster dar und betonte, dass die Mobilitätsachse in Ost-West-Richtung optimiert werden müsse. Dabei sprach er genauso wie der Telgter Bürgermeister Herr Pieper die Unzulänglichkeit der Eisenbahnlinie an, die erheblich leistungsfähiger werden müsse. Es gebe in Münster Pläne, dieser Schienenverbindung einen S-Bahn-Charakter zu geben. Eine solche Bahn trage in den Zukunftsplanungen der Stadt Münster sogar schon einen Liniennamen – „S 3“.

Anschließend überließ Herr Lewe den Vertretern der BI das Wort und hörte anscheinend auch wirklich zu. Die BI hatte zur Vorbereitung des Gespräches ihre Positionen und Konzepte an das Büro von Herrn Lewe übersandt und legte diese nun noch einmal zusammengefasst dar. Diese Konzepte und Überlegungen können nach Meinung der BI ziemlich genau die von Herrn Lewe angesprochene Problematik entschärfen und langfristig zu einer Mobilitätswende und effektiven Straßenführung gen Osten beitragen. Den Vertretern der BI wurde in diesem Zusammenhang schon gesagt, dass ihre Konzepte zur Optimierung der B51 an die Verkehrsabteilung der Stadt Münster weitergegeben worden seien.

Weiterhin bemerkenswert ist der Satz von Herrn Lewe: „Die Auswirkungen auf Natur und Landschaft müssen so gering wie möglich gehalten werden!“

Herr Lewe sprach dann von dem mittlerweile schon legendären „Wie“, über das diskutiert werden muss. Wenn die Vertreter der BI das jedoch richtig interpretieren, dann ist dieses „Wie“ viel offener als das, was bisher in den Präsentationen der Pläne und in mehreren Gesprächen mit anderen Entscheidern zur Kenntnis genommen wurde. Herr Lewe betont sehr deutlich eine vor allem unsichere und gefährliche Situation auf der B51, die er verbessert haben möchte und spricht die überregionale Verkehrssituation bzgl. des Schwerlastverkehrs an. Seiner Meinung nach besteht hier Optimierungsbedarf. In diesem Zusammenhang bedauert er, dass zu früherer Zeit keine durchgehende A43 in Richtung des Oberzentrums Bielefeld durchgezogen werden konnte. An diesem Punkt unterscheiden sich die Meinungen der BI und des OB deutlich, da die BI hier ganz klar auf eine Mobilitätswende setzt (hier: Güterverkehr auf die Schiene). Autobahnen und damit die Priorisierung des Autos als Transportwerkzeug sollten ein Konzept von gestern sein – wir müssen von unserer deutschen „automobilen DNA“ endlich etwas abrücken.

Der Oberbürgermeister sieht andererseits auch auf absehbare Zeit für eine Renaissance dieser großen Planung keine Chance und nimmt unwidersprochen zur Kenntnis, dass dann die Vierspurigkeit bis Telgte nur ein Torso sein würde, der verkehrlich wenig Sinn macht, aber sehr viel zerstört und sehr viel kostet.

Zu beachten ist nach Auffassung des OB auch, dass die B51 nach Fertigstellung der Umgehungsstraße bis zum Schiffahrter Damm zusätzliche Bedeutung gewinnen könnte.

Wieder einmal zeigte sich, dass ein vernünftiger Dialog zum gegenseitigen Verständnis führen kann.

Noch zum Schluss ein gut gemeinter, augenzwinkernder Hinweis an Herrn Lewe:

Im Gespräch sagte er zu den Vertretern der Bürgerinitiative, dass er sich freue, mit einer konstruktiven Initiative zu sprechen, also einer Initiative, die zu etwas steht. Häufig seien Initiativen, die sich nur gegen etwas aussprechen. Wörtlich meinte er: „Da sind Sie harmlos“. Die BI B51 Telgte nimmt das durchaus mal als Kompliment entgegen, möchte aber Herrn OB Lewe dahingehend mit auf den Weg geben: „Unsere BI agiert immer nach dem Motto – fortiter in re, suaviter in modo (freundlich im Ton, entschieden in der Sache) – und sollte daher nie unterschätzt werden!“

Dr. Maria Odenthal-Schnittler

für den Vorstand der BI B51 Telgte