Gespräch mit der Kandidatin der Grünen

Foto von links nach rechts: Sylvia Krüger (BI B51 Telgte), Maria Odenthal-Schnittler (BI B51 Telgte), Hedwig Tarner (Bündnis 90 / Die Grünen)

Die Bürgerinitiative B51 Telgte e. V. führte am letzten Samstag ihr Gespräch mit der Kandidatin der Grünen im Kreis Warendorf, Hedwig Tarner.

Als Diplom-Geographin hatte sich Frau Tarner schon bei der Podiumsdiskussion in Neuwarendorf vor ca. zwei Wochen mit schlafwandlerischer Sicherheit im Themenkomplex Aus- und Neubau von Straßen bewegt. Diese große Fachkompetenz zeigte sich auch im Gespräch im kleinen Kreise auf dem Marktplatz in Telgte.

Hedwig Tarner ist seit Jahrzehnten aktiv in ihrem Engagement gegen den geplanten Neubau der B64n und den Ausbau der B51 im Bereich Münster-Telgte. Die grüne Landtagskandidatin mit Erfahrung im politischen Düsseldorf hat dabei das Gesamtprojekt, also den Bereich Münster-Bielefeld, im Blick. Dieses lehnt sie in toto ab. Konkret bedeutet das, dass sie keine Umgehungsstraßen um Warendorf und Beelen möchte und für den Erhalt der Zweispurigkeit auf der B51 zwischen Münster und Telgte steht. Stattdessen setzt sie sich für ein grundlegend anderes Mobilitätskonzept ein, das die bisher geltende Priorisierung des motorisierten Individualverkehrs ablehnt und eine konkrete Stärkung des ÖPNV vorsieht. Als eines ihrer Ziele formuliert sie u. A. die Reduzierung des überörtlichen Verkehrs in unserer Region.

Hedwig Tarner: “Die jetzigen Zeiten machen es mehr als überdeutlich, dass wir scheinbar anerkannte Gewissheiten über Bord werfen müssen. Dazu gehört ein sofortiger Planungsstopp der B64n und der B51 im Kreise Warendorf.“

Auf Nachfrage sieht Tarner jedoch auch die schwierige Lage und gibt ehrlich zu: „Es gibt  auch in diesem Themenkomplex keine schnellen lauten Lösungen. Nur durch ein generelles Umdenken können wir etwas erreichen.“

Dazu Sylvia Krüger von der BI B51 Telgte: „Offizielle Zahlen der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) belegen einen nahezu kontinuierlichen Rückgang der Verkehre zwischen Telgte und Münster – und das nicht erst coronabedingt in den letzten zwei Jahren. Es tut sich also schon etwas!“

Mit diesem Gespräch beenden wir unsere Dialoge mit den hiesigen Kandidatinnen und Kandidaten für die Landtagswahl am kommenden Sonntag. Unsere Vorsitzende, Maria Odenthal-Schnittler, ist insgesamt sehr zufrieden mit den Gesprächen. „In den letzten drei Jahren konnten wir ein sehr gutes Netzwerk aufbauen, das immer wieder neue Türen öffnet. Nur im sachlichen Dialog können wir zum Nachdenken, bestenfalls zum Umdenken anregen – und genau darin sehen wir die Kernaufgabe unseres bürgerschaftlichen Engagements.“