Zu einem Austausch über die Anliegen der Bürgerinitiative B51 Telgte e. V. trafen sich unsere beiden Vorsitzenden, Dr. Maria Odenthal-Schnittler und Ulla Woltering im Kreishaus Warendorf mit dem Landrat Dr. Olaf Gericke, dem Umweltdezernenten Dr. Herbert Bleicher und Martin Terwey, Leiter des Amtes für Planung und Naturschutz.
Die Atmosphäre war von konzentriertem und interessiertem Zuhören getragen, auch wenn im Laufe des Gespräches unterschiedliche Auffassungen in mehreren Punkten vorlagen. Die beiden Vertreterinnen unserer Bürgerinitiative stellten ihre Einschätzungen, die Faktenlage und ihre Argumente und Vorgehensweise zunächst einmal dar. Um seine Meinung dahingehend gebeten, betonte Herr Dr. Gericke, dass er aufgrund seiner Position nicht für die Planungen und die Umsetzung des Bundesverkehrswegeplanes zuständig sei. Eine Bewertung oder Einordnung der vorgetragenen Argumente wolle er daher auch nicht vornehmen.
Der Landrat beschrieb im weiteren Gesprächsverlauf die Wichtigkeit einer leistungsfähigen Verbindung zwischen den Oberzentren Münster und Bielefeld, wobei er hervorhob, dass der gesamte Streckenverlauf nicht in toto gesehen werden sollte, sondern in Einzelteilen zu bewerten sei. Er machte deutlich, dass der Zeitraum zwischen der Ausbauplanung bis zur jetzt möglichen Umsetzung mit Blick auf eine sich veränderte Datenlage zu lang sei und die Akzeptanz der Maßnahme erschwere.
Im weiteren Verlauf weitete sich das Gespräch auf die allgemeine klimapolitische Situation aus. Hier machte Herr Dr. Gericke klar: „Für mich geht eine ökologische Transformation nicht ohne eine explizite sozio-ökonomische Absicherung und Teilhabe der Bürgerinnen und Bürger. Das ist unabdingbar.“
Ihm liege eine florierende Wirtschaft, die vielfältige Arbeitsplätze in der Region bietet, am Herzen. In diesem Punkt können die Vertreterinnen der Bürgerinitiative nur zustimmen, denn ohne Mitnahme der Bürgerinnen und Bürger kann eine Klima- und Mobilitätswende nicht gelingen. Das Ganze muss „groß gedacht“ werden.
Die Vertreter des Kreises wiesen in diesem Zusammenhang auf das umfangreiche Engagement des Kreises Warendorf hinsichtlich Nachhaltigkeit, erneuerbarer Energien und Alternativen zum motorisierten Individualverkehr (MIV) hin – so wird z. B. der Energiebedarf des Kreises Warendorf zu 42 % durch regenerative Energien gedeckt, Bürgerradwege von insgesamt fast 80 km Länge entstanden schon in den letzten Jahrzehnten.
Ulla Woltering von der Bürgerinitiative B51 Telgte e. V. fasst zusammen: „Wir von der Bürgerinitiative suchen den Dialog und den Austausch, um die Perspektiven und Haltungen unserer Gesprächspartner kennenzulernen und für unsere zu werben. Ich möchte vermitteln, dass Verkehrspolitik auch immer Klimapolitik ist und dass der Ausbau der B51 weder einen Beitrag zur Verkehrswende, noch zum Klimaschutz, den wir so nötig brauchen, leistet.“