Das ist nach fester Überzeugung von sechs Bürgerinitiativen entlang der Strecke der B51 und B64 zwischen Münster-Handorf und Herzebrock-Clarholz und des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) das Gebot der Stunde. „Mit unserer aktuellen Verkehrspolitik sind wir auf gleich doppelte Art und Weise auf einem Irrweg“, führt Thomas Lins als Vorsitzender des umweltorientierten VCD im Münsterland aus, „zum einen befeuern wir mit den fossilen Energieträgern im Verkehr die Klimakatastrophe und zum anderen haben wir uns in eine fatale Abhängigkeit zu Russland begeben.“ Da gerade im Straßenverkehr ein Umdenken stattfinden müsse, laden der VCD und die sechs Bürgerinitiativen zu einer Info- und Diskussionsveranstaltung am 2. April um 15.30 Uhr in der Aula der Bischöflichen Realschule Warendorf herzlich ein.
Als Referenten konnten die Veranstalter Dr. Michael Kopatz vom Wuppertal-Institut gewinnen. Kopatz arbeitet dort in der Abteilung Energie-, Verkehrs- und Klimapolitik. Für ihn sind neue und ausgebaute Straßen mit dem Ziel der Bundesregierung, die CO2 Emissionen im Sektor Verkehr bis 2030 um mindestens 40 % zu verringern, nicht vereinbar. In seinem Referat wird er auch anschaulich erklären, warum jede weitere Zunahme des Straßengüterverkehrs zu einem kaum lösbaren Problem für den Klimaschutz wird. Auch den angeblichen volkswirtschaftlichen Nutzen durch die Verkürzung der Reisezeit nach dem Ausbau der Straße stellt Kopatz in Frage: „Es erscheint verrückt, aber womöglich wird der Stau nicht weniger, gerade weil die Straßen ausgebaut werden.“
(Bild: Sylvia Krüger (links) und Marion Walorski (rechts) vom Vorstand der BI B51 Telgte werben für eine „neue Mobilität“. (c) Daniela Kaminski)