Autokrise erreicht Zulieferfirmen

Deutschlands Industrie schwächelt weiter: Mehrere Autozulieferer melden erhebliche Gewinneinbrüche und reden über Stellenabbau

In der Industrie mehren sich die Hinweise auf einen Abschwung. Vor allem der Automobilbau hat erkennbar mit Schwierigkeiten zu kämpfen. Und die Probleme der großen Konzerne erreichen nun offenbar auch zahlreiche Zulieferfirmen.

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Noch deutlicher ist die Krise beim Autozulieferer ElringKlinger: Das Unternehmen mit etwa 10.000 Beschäftigten ist im zweiten Quartal in die roten Zahlen gerutscht. Unter dem Strich verbuchte das Unternehmen einen Verlust von 8,6 Millionen Euro, nach einem Gewinn von 8,5 Millionen Euro ein Jahr zuvor.

Diese Schwäche schlägt sich auch in den aktuellen Daten zur Industrieproduktion nieder. Die Schwäche des herstellenden Gewerbes hat sich im Juni bundesweit fortgesetzt. Die Produktion sank laut Statistischem Bundesamt im Vergleich zum Vormonat um 1,5 Prozent.

Der Rückgang fiel damit viel stärker aus als von Experten erwartet: Analysten hatten lediglich mit einem Minus von 0,5 Prozent gerechnet. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ging die Erzeugung im verarbeitenden Gewerbe um 5,2 Prozent zurück. Das ist der stärkste Rückgang seit November 2009, also zu Zeiten des Wirtschaftseinbruchs infolge der globalen Finanzkrise.

DekaBank-Ökonom Andreas Scheuerle spricht sogar von einem „Auftakt zu einer technischen Rezession“, da im laufenden dritten Quartal auch ein Minus herauskommen dürfte. Bei zwei negativen Quartalen in Folge wird von einer „technischen Rezession“ gesprochen.

beb/dpa/Reuters