Auch Ostbevern gegen geplanten Ausbau der B51 zwischen Münster und Telgte

Zum Gespräch trafen sich der Bürgermeister von Ostbevern, Karl Piochowiak, und zwei Vertreter:innen der Bürgerinitiative B51 Telgte.

Der Rat von Ostbevern hat sich vor Kurzem in einer Resolution gegen den geplanten Ausbau der B51 zwischen Münster und Telgte ausgesprochen. Die Entscheidung dazu fiel wieder über die Parteigrenzen hinweg.

Nach Ansicht der Bürgerinitiative B51 Telgte tritt dieses Phänomen glücklicherweise immer öfter auf: Menschen mit Verantwortungsbewusstsein für ihr Zuhause und damit für eine lebenswerte Umwelt sprechen sich gegen Projekte aus, die genau diesen entgegen laufen würden.

„Gerade gestern war es ein Geschenk, Vorsitzende der Bürgerinitiative B51 Telgte zu sein und ein derartig interessantes und bereicherndes Gespräch führen zu dürfen“ meint Maria Odenthal-Schnittler, Vorsitzende der Bürgerinitiative B51 Telgte.

Gemeint ist damit der parteilose und unprätentiöse Bürgermeister von Ostbevern.  Klar und strukturiert bricht er die gesamte Problematik des geplanten Ausbaus auf ein konkretes Beispiel herunter, das in seiner Deutlichkeit nicht weiter kommentiert werden muss:

„Sehen Sie,“ sagt er „Ostbevern ist eine beliebte Wohngemeinde, wir erschließen und besiedeln gerade große Flächen für Wohnbebauung. Ostbevern und gerade die hier wohnenden Familien mit Kindern sind gleichzeitig auf einen konsequenten Ausbau der Infrastruktur auch des öffentlichen Personennahverkehrs angewiesen. Zudem hat sich die Gemeinde klaren Klimazielen verschrieben und sich gerade eine Anpassung ihres Klimaschutzkonzeptes auf die Fahnen geschrieben. Wird nun die B51 zwischen Münster und Telgte ausgebaut, muss davon ausgegangen werden, dass Konzepte eines konsequenten Ausbaus des ÖPNV im ländlichen Bereich eher nachrangig betrachtet oder vorhandene Bahnstrecken nicht ausgebaut und ihrer Bedeutung zurückgedrängt werden. Ein nicht attraktiver ÖPNV wird die Menschen dazu führen, die vermeintlich schnellere und bequeme Straße nach Münster mit dem Auto vorzuziehen. Anreize mit Bus und/oder Bahn oder auch dem Rad zu fahren sind nicht zu erkennen. Mehr Autos in den Wohngebieten und im Ort setzen wiederum die Dorfentwicklungsplaner unter Druck. Das erkennen wir schon heute. Gleichzeitig erkennen wir, dass der zunehmende Individualverkehr auch an anderen Stellen Probleme verursacht, z. B. wenn es um Verkehrsberuhigungskonzepte oder Tempo-30-Zonen geht – ein Teufelskreis!“

Der Rat von Ostbevern spricht sich genauso wie der Rat der Stadt Münster für ein integriertes Mobilitätskonzept, bestehend aus Bus, Bahn, Fahrrad und Auto, aus. Der Bürgermeister meint: Solche Konzepte und deren Umsetzungen sollten von den Kommunen vor Ort ausgehen, immer in enger Kooperation mit den anderen Kommunen, Ländern und dem Bund.

Da können wir nur zustimmen und sehen hier die konkret angepeilte Umsetzung der vom Rat für nachhaltige Entwicklung (RNE) im November 2020 abgegebenen Stellungnahme mit der Überschrift:  Kommunen als zentrale Akteure nachhaltiger Entwicklung.“