Der Abend zur „Zukunft der Mobilität zwischen Münster und Telgte – Alternativen zu mehr Autos und Straßen“ fand am 07.11.2022 im Bürgerhaus Telgte unter großem Zuspruch der Bevölkerung statt. Ca. 180 Personen waren gekommen, um die Impulse der Referenten zu hören und an der Diskussion teilzunehmen.
„Es ist uns eine große Freude, dass wir durchweg sehr hochkarätige Gäste zu diesem wichtigen Thema gewinnen konnten.“ erklärte unsere Vorsitzende, Maria Odenthal-Schnittler, und führte weiter aus: „Es geht mit einem Impuls von Prof. Dr. Andreas Knie los, den wir per Video aus Berlin zuschalten. Er ist in letzter Zeit oft im Fernsehen zu sehen gewesen. Er hat eine anerkannte Expertise zu unserem Thema.“ Prof. Dr. Knie
führte dann auch mit einigen markanten Zahlen und Fakten in das Thema ein und machte deutlich, dass die heutigen Straßenplanungen auf Annahmen und Berechnungen basieren, die über 30 Jahre alt sind und aktuelle Entwicklungen, wie die Zunahme des Homeoffice, nicht berücksichtigen.
„Da es um die Zukunft geht, war es uns wichtig, die Jugend zu Wort kommen zu lassen. Benedikt de Suusa, Aktivist im Organteam von Fridays for Future Münster, setzte mit den Forderungen nach einem raschen Umdenken und unmittelbaren Maßnahmen zum Klimaschutz die Maßstäbe, an denen sich die weiteren Redner messen lassen mussten. Aber auch Telgter Jugendliche haben ihre Erwartungen an den Abend und ihre Wünsche an die Mobilität der Zukunft dargestellt, die sich ebenfalls um einen guten und zuverlässigen ÖPNV drehten zwischen Münster und Telgte drehten.“ betont unsere stellvertretende Vorsitzende, Ulla Woltering.
Für die Deutsche Bahn erläuterte Paul Hecht die N
otwendigkeit und Schwierigkeiten der Schließung der nicht technisch gesicherten Bahnübergänge. Zu den Themen rund um die Eurobahn und die Taktung der Bahn nahmen Projektleiter der NWL-Projekt S-Bahn Münsterland Nils Winter und Dr. Ingo Heinrich als Planer Stellung. 2027 soll der Halbstundentakt kommen, noch lange, bis 2040, dauert allerdings die Erschließung mit einer S-Bahn.
Um den Abend ausgewogen zu gestalten, kam auch ein Vertreter des Automobilverkehrs zu Wort. Vom ADAC sprach Dirk Krüger, Leiter Technik und Verkehr ADAC Westfalen aus, was auf Zeit noch Realität sein wird: „Das Auto ist auf Sicht das Verkehrsmittel Nr. 1. Andere Mobiltätsangebote müssen ebenso komfortabel und flexibel sein.“
Von dem Pendant ADFC sprach der Vorsitzende Manfred Döpper des ADFC Kreisverband Münster über die Velorouten und Voraussetzungen für schnellen und sicheren Radverkehr, um die Perspektiv der Radfahrer*innen einzubringen.
Zudem waren die Städte Telgte und Münster in Person des Bürgermeisters Wolfgang Pieper und des Leiters der Abteilung Mobilitätsplanung der Stadt Münster, Michael Milde, dabei. Ihnen war das Tempo der Umsetzung alternativer Mobilität wichtig, sowie die Zusammenarbeit der Verantwortlichen, um Mobilitätketten aufzubauen und auch Übergangslösungen zu schaffen, wie z. B. einen zusätzlichen Schnellbus zwischen Warendorf und Münster.
In der Moderation unterstützte der Chefredakteur von Radio WAF, Frank Haberstroh, nachdem Maria Odenthal-Schnittler die Einführung und Begrüßung des Prof. Dr. Knie übernommen hatte und Ulla Woltering den Ablauf des Abends vorstell
t sowie die jungen Redner moderiert und interviewt hatte.
„Mobilität ist heute ein Topthema: Die Nachfolge für das 9-Euro-Ticket, der Anstieg der Spritpreise, der Ausbau der E-Autos und die Vermeidung von Klimabelastungen bewegen die Menschen. Auch ist der unübersehbare Klimawandels im Alltag angekommen und viele wollen aus dem schadstoffreichen Individualverkehr aussteigen.“ fasst Ulla Woltering die Motivation zur Veranstaltung des Abends zusammen. Diese Themen wurde auch in der Diskussionsrunde durch die Fragen der Gäste deutlich.
„Wir sind sicher, dass wir mit dem Abend einen wichti
gen und sicherlich auch wirksamen Impuls in die Debatte über die Mobilität zwischen Münster und Telgte gesetzt haben. Wir werden unsererseits dran bleiben und haben uns auch sehr darüber gefreut, dass alle Referenten mit uns in Kontakt
bleiben wollen.“ fasst Maria Odenthal-Schnittle
r den Erfolg des Abends zusammen.